ein kleiner Welpe nimmt uns mit auf Entdeckungsreise

LouisR1

Der Wurf kleiner Beute(l)greifer erobert die Welt nun step by step seit 6 Wochen. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Louis meldet sich erneut zu Wort:

13.12.2020:

"4 x klapp nach links, 3x Bauchplätscher und dann.... Jippie jajeeey! Ich stehe seit dem 03.01.2021 auf eigenen Pfoten!

Ne ganz schön wacklige Angelegenheit war das zuerst aber wir alle hatten das Getapse schnell raus.

Hier ist auch schon eine Menge los. Im Freilauf habe ich versucht, es mit einem Reifen aufzunehmen. Nunja... fail..Reifen 1, Louis 0. Nicht kaputt zu bekommen, die Teile....

Ansonsten lassen die Menschen ganz schön viele Sachen rumliegen. Neben Reifen finden sich noch andere Spielsachen, Baumstämme und Wippen. Letztere machen richtig Spaß! Kontakt hatte ich auch schon zu einem kleinen Malinoiswelpen. Komisch sah der aus mit seinen Ohren. Die können nicht einmal richtig hängen!

Meine Menschen sagen, ich sei jetzt in der sensiblen Phase. Das nennen die wohl so, wenn "Hund" zu Gehegen geschleppt wird und von aufgeplustertem Gefieder angegackert wird. Diese Hühner sind zu nichts zu gebrauchen für uns. Auch Gänse haben wir kennengelernt und diesen großen tollen Teich. Ich liebe Wasser! Das trifft sich auch ganz gut, denn mein neuer Mensch wohnt direkt am Bachlauf! Bald gehts los ins neue Zuhause!"


Die vierte bis achte Woche, auch sensible Phase oder Prägungsphase genannt, oder "Jetzt geht der Spaß erst richtig los"

In dieser Phase ist das Kennenlernen angesagt. Der Welpe wird bei einem guten Züchter optimal auf sein späteres Leben vorbereitet. Es findet eine Prägung durch Förderung und Kennenlernen neuer Reize statt. Das Augenmaß ist hier aber besonders wichtig. Wie so oft gilt: Qualität vor Quantität. Eine Überforderung führt zur Reizüberflutung. Damit der Welpe sich später entspannt in neuen Situationen wiederfindet, wird er auf unterschiedliche Reize - aber nicht alle auf einmal - geprägt. So gelingt die Verarbeitung des neu Erlernten im Nu. Auch Tabus sollten nun an der Tagesordnung stehen (nicht nur von der Mutterhündin). So entsteht ein Menschbild beim Welpen, welches auch ernst genommen wird als wichtiger, konsequenter, späterer Partner. Die Familien haben es dann einfacher.

Das Reflexverhalten nimmt während der Prägungsphase immer mehr zugunsten des Instinktverhaltens ab. Durch die (hoffentlich gute) Prägung ist die Weiterentwicklung motorisch und sensorisch (Reaktion auf Wahrgenommenes) in vollem Gang. Auf der Wippe und im Freilauf lernt Louis unterschiedliche Untergründe kennen (nass, trocken, wackelig). Der Körper wird zum Balancieren angeregt. Die Muskulatur wird aufgebaut. Unter den Wurfgeschwistern werden Jagdspiele mit Fellknäulen oder anderen rumliegenden Gegenständen unternommen. Das fördert den Sozialinstinkt, aber auch den Territorialinstinkt (ein Plüschtier für sich beanspruchen). Hier wäre es wünschenswert, wenn seitens des Züchters moderierend eingegriffen würde, um eine Chanchengleichheit unter den Welpen herzustellen. So kann dem Draufgänger zurückhaltendes Verhalten beigebracht werden und der Schüchterne findet auch eine Möglichkeit, sicherer zu werden.

die Prägungsphase ist einfach aufregend und wertvoll für das weitere Hundsein

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